JMS Aktivitäten

JUN 14

14.06.23, 8:11 Uhr

Finnland und Italien zu Gast beim Städteorchester Württembergisches Allgäu

 

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Europäisches Erasmus-Projekt zum 50jährigen Besthen des besonderen Klangkörpers

Schülerinnen und Schüler der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu spielen mit ambitionierten erwachsenen Musikern und Lehrkräften gemeinsam in einem Sinfonieorchester. Unter dem Dach der JMS wird diese besondere Besetzung seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich praktiziert. Ein ähnliches Konzept besteht auch im finnischen Iisalmi und die Freundschaft der beiden Musikerinnen Marjo Suhonen (Geigerin aus Iisalmi) und Anni Poikonen (Lehrkraft an der JMS) hat zu der Idee geführt, daraus ein gemeinsames Projekt der Begegnung zu machen. Dies gelang schließlich unter dem Dach des europäischen Erasmus-Programms, das sogar noch die Möglichkeit bot, mit dem Orchester aus dem italienischen Fiesole ein drittes Land einzubinden. Das Projekt sieht zwei Realisierungsphasen vor, eine in Deutschland und die zweite in Finnland.

Eine Woche lang waren nun die Mitwirkenden des Städteorchesters und die Musiker aus Italien und Finnland zu Gast in Wangen. Es wurde fleißig und intensiv mit beiden Dirigenten – Rauno Tikkanen aus Finnland und Marcus Hartmann als Dirigent des Städteorchesters – geprobt und musikalisch gearbeitet. Daneben gab es aber auch reichlich Gelegenheit zur Begegnung und für die Gäste viel interessante Abwechslung im Freizeitprogramm. Zudem präsentierte sich das Allgäu dem Anlass entsprechend in prächtigstem Frühsommerwetter.

Das erarbeitete Konzertprogramm steht ebenfalls unter dem europäischen Gedanken und bietet Kompositionen von Rossini, Mozart und Sibelius. Die beiden Konzerte in Leutkirch und Wangen eröffneten jeweils mit der bekannten Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“ von Gioacchino Rossini, gefolgt von Mozarts A-Dur-Klavierkonzert, bei dem Anni Poikonen den Solopart bravourös darbot. Nachdem die beiden ersten Werke von Marcus Hartmann dirigiert wurden, übernahm der finnische Dirigent Rauno Tikkanen im zweiten Teil des Konzerts den Taktstock. Auf dem Programm stand nun die Sinfonie Nr. 2 von Jean Sibelius. Die Tatsache, dass eine finnische Komposition von einem finnischen Dirigenten interpretiert wird und zudem die historische Auseinandersetzung zwischen Finnland und Russland zum Gegenstand hat, erzeugt vor dem Hintergrund der aktuellen Situation eine besondere Atmosphäre, die Rauno Tikkanen in seinen einführenden Worten zum Werk noch zusätzlich verdichtete. Das Publikum wurde dementsprechend in Bann gezogen und zutiefst berührt. Der Leiter der JMS Hans Wagner beschreibt die besondere Tiefe des Momentes so: „Verbindender, intensiver und sprachlos herzlich kann Begegnung nicht gelingen.“ Mit langanhaltendem und tosendem Applaus würdigte das Publikum die herausragende Leistung der internationalen Musikerinnen und Musiker.

Die Euphorie der gelungenen Konzerte, beglückende Momente der Begegnung – die Vorfreude auf die zweite Projektphase Ende August in Finnland ist riesengroß!